Die europäische FinTech-Szene steuert auf ein Rekordjahr zu und Frankfurt ist einer der deutschen Hotspots. Bei der Verleihung des zweiten Fintech Germany Awards ging es erneut darum, die Start-ups mit dem größten Potenzial für disruptive und nachhaltige Wertschöpfung auszuzeichnen. „Die jungen Unternehmen schaffen neue und effizientere Lösungen für ihre Kunden und tragen so zu einer Stärkung des gesamten Finanzsektors bei“, erklärt Andreas Lukic, Vorsitzender der Business Angels Frankfurt RheinMain.
Den Initiatoren wollen mit der Auslobung des Preises Aufmerksamkeit für die Start-ups generieren, um deren Chance zu erhöhen, Investoren und Kunden zu gewinnen. Bewertet wurden Geschäftskonzept, Wettbewerbsvorteile, Positionierung, Finanzplan und das Management. Mit in der Jury: Policen Direkt-CEO Simon Nörtersheuser.
Golden Garage Preisträger in sechs Kategorien
In sechs Kategorien gibt es 2017 Preisträger: Seed-/Early-Stage umfasst FinTechs, die bislang keine oder erste Umsätze sowie keinen oder einen ersten Prototyp vorweisen konnten. Hier ist Catana Capital aus dem Frankfurter Westend der Gewinner, das den ersten Publikumsfonds aufgelegt hat, der ausschließlich mit Big Data und künstlicher Intelligenz gemanagt wird.
Für die Kategorie Late Stage konnten sich Unternehmen mit einem kumulierten Umsatz im mindestens sechsstelligen Bereich bewerben. Hier konnte der Berliner Robo-Advisor Liqid Asset Management die Jury überzeugen.
Ein deutlich siebenstelliger Umsatz sowie internationale Expansion war Voraussetzung für eine Würdigung in der Kategorie Growth Stage. Gewinner hier: Raisin ebenfalls aus Berlin, das seit Gründung bereits 60 Mio. Euro einsammeln konnte.
Bestes ausländisches FinTech auf dem deutschen Markt ist in den Augen der Jury Centralway Numbrs, Entwickler von Mobile Banking Technologien.
Der Sonderpreis für InsurTech geht an die Frankfurter Lokalmatadoren Clark. Als innovatives Blockchain Start-up erhielt Bitbond die Auszeichnung.
Die Business Angels Frankfurt/Rhein-Main, Frankfurt Main Finance und die WM Gruppe (Herausgeber der Börsenzeitung) vergeben den FinTech Germany Award.
Der Jury gehörten neben Simon Nörtersheuser u.a. auch an:
Andreas Lukic, Vorsitzender, Business Angels FrankfurtRheinMain., Investor/Unternehmer, Frankfurt, Jury-Vorsitzender & Award-Koordinator
Franz Cong Bui, Leiter Online-Redaktion, Börsen-Zeitung, Frankfurt, Sektor-Experte
Prof. Dr. Philipp Sandner, Frankfurt School, Blockchain Center
Matthias Hübner, Financial Services Partner, Oliver Wyman
Rudolf Geyer, CEO von Ebase
Dr. Johannes Clauss, CEO Excon Services
Mehrdad Piroozram, InsurTech VC Managament
Eric Leupold, Head of Department Pre-IPO & Capital Markets, Deutsche Börse AG, Eschborn
Michael Mellinghoff, TechFluence, London & FinTech Forum Frankfurt, Fintech-Community-Insider
Lutz Raettig, AR-Vorsitzender, Morgan Stanley Bank AG, Präsident FMF, Frankfurt, Kapitalmarkt-Experte
Alfred Schorno, Global Head of Sales/Managing Director, 360T Group, Business Angel, Frankfurt, Fintech-Expert
Start-ups vor Rekordjahr bei Finanzierungen
Derweil meldet die Wirtschaftswoche „Frühlingsgefühle bei europäischen Start-ups“. Demnach steuerten die kontinentalen Gründer auf ein Rekordjahr bei den Finanzierungen zu. Als Beleg dienen aktuelle Zahlen von CB Insights. Bereits bis Ende März stellte der amerikanische Analyst 73 Deals mit einem Gesamtvolumen von 667 Mio. Dollar fest. Im vergangenen Jahr seien es 190 Deals über insgesamt 1,1 Mrd. Dollar gewesen. Der bisherige Rekord datiert von 2015 mit 170 Finanzierungen über 1,7 Mrd. Dollar.